Großbritannien schlägt Gesetz zur Abschaltung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge während der Spitzenzeiten vor

Ein neues Gesetz, das im nächsten Jahr in Kraft tritt, soll das Stromnetz vor übermäßiger Belastung schützen; es gilt allerdings nicht für öffentliche Ladestationen.

Das Vereinigte Königreich plant die Verabschiedung eines Gesetzes, das die Abschaltung von Ladegeräten für Elektrofahrzeuge zu Hause und am Arbeitsplatz zu Spitzenzeiten vorsieht, um Stromausfälle zu vermeiden.

Der von Verkehrsminister Grant Shapps angekündigte Gesetzesentwurf sieht vor, dass zu Hause oder am Arbeitsplatz installierte Ladegeräte für Elektroautos bis zu neun Stunden am Tag nicht in Betrieb sein dürfen, um eine Überlastung des nationalen Stromnetzes zu vermeiden.

Ab dem 30. Mai 2022 müssen neue Ladegeräte für den Heimgebrauch und den Arbeitsplatz „intelligente“ Ladegeräte mit Internetanschluss sein und Voreinstellungen verwenden können, die ihre Funktionsfähigkeit auf die Zeiträume von 8 bis 11 Uhr und von 16 bis 22 Uhr beschränken. Nutzer von Heimladegeräten können diese Voreinstellungen jedoch bei Bedarf überschreiben, wobei unklar ist, wie oft sie dies tun können.

Zusätzlich zu den neun Stunden Ausfallzeit pro Tag können die Behörden in bestimmten Gebieten eine „randomisierte Verzögerung“ von 30 Minuten für einzelne Ladegeräte verhängen, um Netzspitzen zu anderen Zeiten zu verhindern.

Die britische Regierung ist davon überzeugt, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, das Stromnetz in Spitzenlastzeiten nicht zu überlasten und so Stromausfälle zu verhindern. Öffentliche Ladestationen und Schnellladegeräte an Autobahnen und Bundesstraßen sind jedoch davon ausgenommen.

Die Bedenken des Verkehrsministeriums sind durch die Prognose gerechtfertigt, dass bis 2030 14 Millionen Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein werden. Wenn so viele Elektroautos zu Hause aufgeladen werden, nachdem die Besitzer zwischen 17 und 19 Uhr von der Arbeit nach Hause kommen, wird das Stromnetz übermäßig belastet.

Die Regierung argumentiert, dass die neue Gesetzgebung den Fahrern von Elektrofahrzeugen auch dabei helfen könnte, Geld zu sparen, indem sie sie dazu anhält, ihre Elektrofahrzeuge außerhalb der Spitzenzeiten der Nacht aufzuladen, wenn viele Energieversorger „Economy 7“-Stromtarife anbieten, die weit unter den durchschnittlichen Kosten von 17 Pence (0,23 Dollar) pro kWh liegen.

Künftig soll die Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) in Kombination mit V2G-kompatiblen intelligenten Ladegeräten die Netzbelastung verringern. Durch bidirektionales Laden können Elektrofahrzeuge bei hoher Nachfrage Stromlücken schließen und bei extrem geringer Nachfrage wieder Strom beziehen.


Veröffentlichungszeit: 30.09.2021