Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Elektrofahrzeuge im Laufe ihrer Lebensdauer deutlich weniger Schadstoffe produzieren als Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen.
Die Stromerzeugung zum Laden von Elektrofahrzeugen ist jedoch nicht emissionsfrei. Da Millionen weiterer Fahrzeuge an das Stromnetz angeschlossen werden, wird intelligentes Laden zur Maximierung der Effizienz ein wichtiger Aspekt sein. Ein aktueller Bericht zweier gemeinnütziger Umweltorganisationen, des Rocky Mountain Institute und von WattTime, untersuchte, wie die Planung des Ladevorgangs für Zeiten mit geringen Emissionen im Stromnetz die Emissionen von Elektrofahrzeugen minimieren kann.
Dem Bericht zufolge verursachen Elektrofahrzeuge in den USA heute im Durchschnitt etwa 60 bis 68 Prozent weniger Emissionen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Werden diese Elektrofahrzeuge durch intelligente Ladetechnik optimiert, um die niedrigsten Emissionswerte im Stromnetz zu erreichen, können sie die Emissionen um weitere 2 bis 8 Prozent senken und sogar als Netzressource genutzt werden.
Immer präzisere Echtzeitmodelle der Netzaktivität erleichtern die Interaktion zwischen Energieversorgern und Elektrofahrzeugbesitzern, einschließlich gewerblicher Flotten. Die Forscher weisen darauf hin, dass präzisere Modelle dynamische Signale über die Kosten und Emissionen der Stromerzeugung in Echtzeit liefern. Dadurch eröffnen sich für Energieversorger und Autofahrer erhebliche Möglichkeiten, das Laden von Elektrofahrzeugen anhand von Emissionssignalen zu steuern. Dies kann nicht nur Kosten und Emissionen senken, sondern auch den Übergang zu erneuerbaren Energien erleichtern.
Der Bericht identifizierte zwei Schlüsselfaktoren, die für eine maximale CO2-Reduktion entscheidend sind:
1. Der lokale Netzmix: Je mehr emissionsfreie Stromerzeugung in einem Netz verfügbar ist, desto größer ist das Potenzial zur CO2-Reduktion. Die höchsten Einsparpotenziale wurden in der Studie in Netzen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien ermittelt. Aber auch relativ braune Netze können von emissionsoptimiertem Laden profitieren.
2. Ladeverhalten: Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Fahrer von Elektrofahrzeugen schnellere Laderaten, dafür aber längere Standzeiten verwenden sollten.
Die Forscher haben mehrere Empfehlungen für Versorgungsunternehmen aufgelistet:
1. Priorisieren Sie gegebenenfalls das Laden der Stufe 2 mit längeren Verweilzeiten.
2. Integrieren Sie die Elektrifizierung des Transportwesens in die integrierte Ressourcenplanung und berücksichtigen Sie dabei, wie Elektrofahrzeuge als flexibles Gut genutzt werden können.
3. Elektrifizierungsprogramme auf den Stromerzeugungsmix im Stromnetz abstimmen.
4. Ergänzen Sie Investitionen in neue Übertragungsleitungen durch Technologien, die die Gebühren im Hinblick auf die Grenzemissionsrate optimieren, um eine Einschränkung der Erzeugung erneuerbarer Energien zu vermeiden.
5. Überprüfen Sie die zeitabhängigen Tarife kontinuierlich, sobald Echtzeit-Netzdaten verfügbar sind. Anstatt beispielsweise nur die Tarife zu berücksichtigen, die die Spitzen- und Schwachlastzeiten widerspiegeln, sollten Sie die Tarife anpassen, um das Laden von Elektrofahrzeugen zu fördern, wenn eine Leistungseinschränkung zu erwarten ist.
Veröffentlichungszeit: 14. Mai 2022